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Trauer- und Gedenkfeiern

"Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergänglichkeit."

 

Abschied und Neubeginn

Abschied zu nehmen tut weh. Trauer um einen geliebten Menschen, der uns nicht mehr in gewohnter Weise zur Verfügung steht, schmerzt. Keiner geht den Weg der Trauer allein und ist doch in gewisser Weise sehr für sich. Mit dem Verlust eines geliebten Menschen, verliert man auch einen Teil seiner selbst, muss sich erst wieder neu finden. Der Tod ordnet die Welt neu und für die Trauernden und Hinterbliebenen beginnt ein neues Leben, welches manchmal erst mühsam akzeptiert und angenommen werden kann. Dieser Übergang für die, die weiter leben sollen, wurde seit Menschengedenken in ritualisierter Form begangen und begleitet.



Traditionelle und individuelle Trauerzeremonien

Trauer und Abschied sind einerseits höchst individuell, andererseits streng sozial normiert. Manchmal beginnt das Abschiednehmen noch im Leben, wenn Angehörige das Sterben eines Menschen liebevoll begleiten. Fritz Roth sagte dazu "Abschied ist ein langer Weg, für den es keine Abkürzung gibt". Wie das Leben selbst gelebt werden muss, muss auch dieser Weg gegangen werden. Das "Wie" bewegt sich heutzutage zwischen einer Mischung aus traditionellen und persönlichen Gesten.

Verlustgefühle und Trauer beschreiben eine existenzielle Lebenssituation, die uns unerfahren trifft. Die aus der Vergangenheit stammenden, bekannten Zeremonien, bieten einen Schutzraum und eine Handlungsanleitung. Gleichzeitig bestehen heutzutage vielfältige Möglichkeiten Abschied ganz persönlich zu gestalten. Gemeinsam ist diesen Zeremonien die Würdigung der verstorbenen Personen und den Trauernden Trost und Zuversicht zu spenden.



Den Rahmen für die Trauerzeremonie bestimmen

• Was hätte sich der verstorbene Mensch gewünscht?
• Was würde mir / uns gut tun? (familiäre Gemeinschaft)
• Was erwartet die öffentliche Gemeinschaft und welche dieser Erwartungen sollen/wollen wir erfüllen?

Aus der Beantwortung dieser drei Fragen ergibt sich der grobe Ausgestaltungsrahmen, welcher sich vom stillen, privaten Abschied bis zur großen öffentlich inszenierten Gedenkfeier bewegt.
Für die Integration einzelner wichtige Zeremonieaspekte lassen sich zumeist Kompromisse finden. Maßgeblich dafür ist die Bereitschaft aller Beteiligten, angefangen bei den Hinterbliebenen, über die Bestatter, Trauerredner / Pfarrer, Musiker und ganz besonders den Friedhofsverwaltungen, welche durch ihre Ordnungen / Satzungen, Personalsituationen und Arbeitsroutinen wesentlich mitbestimmen, wie Trauerfeiern ausgestaltet werden können.
Manchmal braucht es etwas Mut und Beharrlichkeit die eigenen kleinen Wünsche auszusprechen und durchzusetzen, manchmal aber auch Verständnis für die Wünsche und Befindlichkeiten Anderer und Einsicht in die tatsächlichen örtlichen und zeitlichen Gegebenheiten vor Ort.



"Musik und Rhythmus finden ihren Weg zu den geheimsten Plätzen der Seele." (Platon)

Ob nur im Hintergrund begleitend oder als Ausdruck individueller Lebensweise, Melodien und Lieder während einer Trauerfeier berühren uns im Innersten. Jeder Trauergast verbindet mit der Musik ganz eigene Erinnerungen und Gefühle an den Verstorbenen. Es lässt sich zum Ausdruck bringen, was manchmal doch nur schwer in Worte zu fassen ist und doch irgendwie gesagt werden muss. Während bei christlichen Trauerfeiern zumeist ein Kantor spielt und die Gemeinde gemeinsam singt, haben die Angehörigen und Freunde bei weltlichen Trauerfeiern viele Möglichkeiten hinsichtlich der musikalischen Ausgestaltung. Hierbei sollten folgende Dinge Berücksichtigung finden:


Von AC/DC bis Anton Günter

Bei weltlichen Trauerfeiern auf kirchlichen Friedhöfen, sollte die Musikauswahl dem Friedhofsträger angemessen sein. Die Kirchgemeinden gehen sehr unterschiedlich streng mit diesem Thema um. Während manche fast keinerlei Einschränkungen machen (auf "Highway to Hell" von AC/DC sollte aber bitte von vornherein verzichtet werden), verbieten manche selbst fest im Volk verankertes Liedgut wie das im Erzgebirge traditionelle "Feierobndlied" von Anton Günter. Meist weiß das Bestattungsunternehmen um diese "ungeschriebenen" Regeln der betreffenden Kirchgemeinde und berät entsprechend. Auf manchen Kirchfriedhöfen ist zudem ausschließlich "lebendige" Musik erlaubt, das heißt es ist keine CD-Musik zulässig.


Livemusik oder vom Band?

Wer selbst Musiker ist, weiß um die unmittelbare Ausstrahlungskraft live gespielter und gesungener Musikstücke. Hat der Verstorbene selbst Musik gemacht, ist es seinen Musikerkollegen zumeist wichtig auch die Trauerfeier entsprechend zu begleiten. Musiker für Trauerfeiern vermittelt aber auch das Bestattungsunternehmen, die Kosten hierfür variieren je nach Region, Länge der Trauerfeier und Musikinstrument. Üblich sind Organisten / Keyboardspieler / Klavierspieler, Akkordeonspieler, Violinisten (zumeist in Begleitung mit Klavier) und Bläser, insbesondere Trompeter welche am Grab die Senkung einer Urne oder eines Sarges musikalisch begleiten. Professionelle Musiker die Trauerfeiern begleiten, bieten zumeist ein festes Repertoire an, darüber hinaus sollte einfach nachgefragt werden. Leider klingt nicht jedes Musikstück mit jedem Musikinstrument gleich gut interpretiert, zudem müssen immer die entsprechenden Noten vorliegen. Bei der Nutzung von CD-Musik sind demgegenüber keine Grenzen gesetzt. Heutzutage verfügen viele Friedhöfe sogar über eigene Musikanlagen, ansonsten kümmern sich Trauerredner oder Bestatter um die Bereitstellung und Bedienung der Anlage.


Trauermusik und/oder Erinnerungsmusik

Bei der Auswahl der Musikstücke empfiehlt sich die Überlegung welcher Zweck erfüllt werden soll. Begleitende und unaufdringliche Trauermusik zu Beginn einer Feier oder beim Raustragen eines Sarges / einer Urne kann helfen schwere Momente leichter ertragen zu können. Beruhigend, begleitende Hintergrundmusik soll vor allem schmerzhafte, unerträgliche Stille vermeiden und ist zumeist klassische bzw. instrumentale Musik. Persönliche Erinnerungsmusik dagegen ist Leidenschaft, Sehnsucht, Liebe, Freude, Schmerz... Individuelle Musikstücke zur Trauerfeier bilden zuweilen so etwas wie den "Soundtrack eines Lebens". Welche Musik hat der Verstorbene für sich oder gemeinsam mit Angehörigen gerne gehört, bei welchem Lied hat man sich vielleicht kennen und lieben gelernt, welches Musikstück steht für Freiheitssehnsucht oder auch Liebeskummer...Diese Musik löst starke Emotionen aus, aber verbindet auch ganz stark. Als Empfehlung möchten wir Ihnen an dieser Stelle eine Mischung aus begleitender Trauermusik zum Eingang und Ausklang und ein bis zwei individuellen Erinnerungsmusikstücken in der Mitte anreichen.
Die Entscheidung mit dem persönlichen Lieblingssong des Verstorbenen Abschied zu nehmen, sollte immer auch mit gewissem Bedacht hinsichtlich der weiteren Trauergäste getroffen werden. Individuelle Gedenkfeiern im engsten Familienkreis tragen einen anderen Charakter als öffentliche Trauerfeiern bei dem die gesamte Dorfgemeinschaft anwesend ist. Durch geschickte Liedauswahl des Lieblingssängers / der Lieblingsgruppe lassen sich zumeist gute Kompromisse finden, welche dem Verstorbenen, seiner Familie und der Trauergemeinde gleichsam gerecht werden.


Für den musikalischen Abschluss empfiehlt sich ein freundliches, versöhnliches Musikstück, wie zum Beispiel die Morgenstimmung von Edvard Grieg, zu wählen, um den schweren Weg nicht noch schwerer zu machen. Ähnlich wie sich die Flügeltüren der Kapelle oder Feierhalle öffnen und frischer Luft und Tageslicht Raum geben, sollte eine helle, angenehme Musik ertönen, die uns hilft aufzustehen und loszugehen, um etwas abzuschließen und etwas Neues beginnen zu lassen.

Wie auch bei Trauerreden sollten Musikstücke bzw. Musikfeiern nicht zu große Zeiträume einnehmen. Zum einen ist Trauer und Abschied anstrengende emotionale Arbeit, zum anderen sind zu lange Abschiedsfeiern auch für den "normalen" Trauergast ohne enge Beziehung zu dem Verstorbenen in gewisser Weise anstrengend.